Teil 1 des grossen Interviews mit Marisa Wunderlin, der wunderbaren Kämpferin für mehr Sichtbarkeit
und Akzeptanz des Frauenfussballs. Die Trainerin des FC St. Gallen spricht über ihre Philosophie und
ihren ersten Lohn, über die Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei einer Torschussübung
– und darüber, welches Denken sie aufregt.
Fabian Ruch im Gespräch mit Marisa Wunderlin
Marisa Wunderlin, was antworten Sie, wenn Sie gefragt werden, was Ihr Beruf sei?
Seit etwa zwei, drei Jahren sage ich mit Überzeugung, dass ich Fussballtrainerin bin.
Wie reagieren die Menschen?
Interessiert, aber keinesfalls mehr überrascht. Bis vor zwei, drei Jahren waren viele irritiert und fragten auch mal, wie ich denn mein Geld verdiene. Das hängt wohl einerseits damit zusammen, dass ich heute überzeugter antworte und auch tatsächlich nicht noch andere Jobs habe. Und andererseits auch damit, dass die Sichtbarkeit des Frauenfussballs besser geworden ist. Vor ein paar Jahren gab es gar keine Profitrainerinnen in der Schweiz, deshalb wurde das auch nicht ernst genommen. Manchmal wurde ich dann sogar gefragt, ob man für den Frauenfussball denn als Coach auch Kurse besucht haben müsse.
Schrieben Sie also schon früher in der Schule in die Freundinnenbücher, dass Sie einmal Fussballtrainerin werden wollen?
Nein, eher Helikopterpilotin oder Bäuerin. In meinem Kopf gab es die Option Fussballtrainerin oder auch Fussballerin damals gar nicht, weil ich nie welche gesehen habe. Ich begann auch erst relativ spät, in einem Klub Fussball zu spielen.
Warum?
Mir war nicht bekannt, dass Mädchenfussball und Frauenfussball existierten. In der Schule und auch sonst hörte man ab und an, dass Fussball nichts für Mädchen sei. Zudem hatten meine Eltern generell keinen grossen Sportbezug. Wir gewannen dann einmal mit unserer Schulklasse den nationalen Titel im CS-Cup und erhielten als Preis ein Saisonabo vom FC St. Gallen. Das war just die zweite und bis heute letzte Meistersaison des FCSG 1999/2000. Da war ich 12 Jahre alt und endgültig angefixt. In mein erstes reguläres Training in einem Klub ging ich dann erst am 13. Geburtstag.
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Karriere als Fussballerin? Und wie war Ihr Werdegang?
Ich startete beim FC Wittenbach und habe dann unter anderem dank der grossen Förderung der Sportschule Thurgau innerhalb von 4 Jahren den Sprung in die NLA geschafft. Ich war aber oft verletzt, hatte fast zu viel Biss und Leidensfähigkeit, was oft nicht gesund war. 2007 ging ich zu Rot-Schwarz Thun und studierte in Bern, mit Thun stieg ich zum dritten Mal aus der NLA ab (lacht). Später ging ich noch zum FFC Bern, aber mit 23 beendete ich meine Karriere. Ich war zu wenig gut, um jeweils nach Rückschlägen wieder in absehbarer Zeit in die Aufstellung reinzukommen.
Wann entdeckten Sie Ihr Talent als Trainerin? Und wie sah dieser Weg aus?
Ich habe mit 16 als Spielerin beim FC Staad den ersten Kurs absolviert und punktuell bei Trainings mitgeholfen. In Bern habe ich dann parallel zum Sportstudium und eigenem Fussballspielen regelmässig Trainings geleitet und mit 21 als U-14-Trainerin bei YB begonnen. 2013 ging ich nach Lyon und konnte dort erstmals professionell im Nachwuchsbereich arbeiten. Damals spielte Lara Dickenmann in Lyon, die mich glücklicherweise in ihre WG aufgenommen hat.
Trainerin bei YB: Marisa Wunderlin im Jahr 2018 (Keystone)
Wie viel verdienten Sie dort?
900 Euro im Monat. Und es gab Essensgutscheine von vielleicht 300 Euro, damit man den Mindestlohn in Frankreich erreichte. Zum Glück brauche ich nicht viel Geld zum Leben. Trotzdem war ich als Mensch unglücklich in Lyon. Geografisch so nah an Bern, aber kulturell erschien es mir trotzdem weit weg, und ich hatte Anpassungsschwierigkeiten. Deshalb kehrte ich nach einem spannenden Praktikumsangebot der Eidgenössischen Hochschule für Sport zurück in die Schweiz und habe parallel dazu bei den Frauen des FC Zürich als Assistenztrainerin starten können.
Wie hoch war dort der Lohn?
Als Assistentin rund 800 Franken im Monat. Die Lohnsituation im Schweizer Fussball ist in den letzten Jahren ein wenig besser geworden, inzwischen habe ich das Privileg, als eine der wenigen im Schweizer Frauenfussball seit 2023 davon leben zu können.
Und Sie sind noch Super-League-Expertin beim TV-Sender blue Sport.
Ja, aber dort bin ich nicht oft. Mir fehlt die Zeit dazu. Es ist mir ein Anliegen, mitzuhelfen, Frauen im Sport sichtbarer zu machen. Aber dafür reicht es, wenn ich alle paar Monate beim TV bin und ihnen jedes Halbjahr neue Frauen als Expertinnen vorschlage (lacht). Ich muss und möchte mich nicht als TV-Expertin positionieren, zumal ich eine sehr erfüllende und intensive Arbeit beim FC St. Gallen als Cheftrainerin habe.
Leute, die Sie gut kennen, erwähnen immer sofort Ihre schier grenzenlose Energie.
Ich glaube, wenn man ein klares «Warum» hat, dann folgt das bei vielen Menschen. Ich bin getrieben und habe eine Rastlosigkeit in mir. Das ist vielleicht mein grösstes Ass, aber es ist wohl auch meine grösste Schwäche. Ich kann es nicht ausstehen, wenn man Probleme stundenlang in Sitzungen bespricht. Mein Ansatz ist: diskutieren, entscheiden, umsetzen.
Wenn Ihnen Geld und Macht und Eitelkeiten nicht wichtig sind, dürften Sie vor allem im Männerbereich ab und zu hadern mit dem Fussballgeschäft.
Absolut. Das ist oft nicht meine Welt. Und diese Haltung hat dazu geführt, dass mir immer klarer geworden ist, was ich eigentlich will. Nämlich meine Energie und meine Zeit mit Leuten verbringen, die ähnliche Werte und/oder ein gleiches «Warum» haben wie ich. Werthaltungen sind mir sehr, sehr wichtig. Viel wichtiger als zum Beispiel das Logo eines weltberühmten Fussballklubs.
Sind Sie in dieser Beziehung radikal?
Gute Frage. Wohl ja, weil ich Prinzipien habe und sehr konsequent bin. Beim FC St. Gallen habe ich einen Verein und ein Umfeld gefunden mit ganz normalen Menschen, die im Umgang mit Menschen so ticken wie ich, wo Geld und Macht keine übergeordnete Rolle spielen. Klar gibt es auch unterschiedliche Meinungen in der Führung. Aber die Werte passen. Man findet im Fussball recht schnell heraus, bei welchen Klubs und mit welchen Clans man nicht zusammenarbeiten möchte. Aber das ist meine Haltung, die für viele andere nicht stimmen muss.
Wir haben mit dem Kabarettisten Bänz Friedli in SPORTLERIN einmal über den Frauenfussball gesprochen. Er ist ein grosser Fan und sagte sinngemäss, bei den Frauen sei der Fussball besser, ehrlicher, reiner, Typen wie Neymar würde es nicht geben. Ändert sich das nicht, wenn mehr Geld ins Spiel kommt?
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich der Frauenfussball einige tolle Eigenschaften bewahren wird. Es mag vielleicht auch Frauen geben, die mal eine Schwalbe probieren, aber insgesamt ist das Mindset ein anderes. Wir sprechen bei uns im Frauenteam des FCSG von Cleverness. Da geht es darum, dass wir in der 93. Minute nicht im Vollsprint den Ball holen, wenn wir 1:0 führen. Oder darum, einen Freistoss in dieser Situation kurz auszuführen und nicht in den Strafraum zu schlagen. Aber fehlendes Fairplay weit darüber hinaus? Wird im Frauenfussball nie gleich ausgeprägt sein.
Warum nicht?
Ich habe viele Studien gelesen und mich in diesem Bereich und auch in Sachen Leadership fast schon exzessiv weitergebildet. Fairness und Gerechtigkeit sind Begriffe, die von Frauen öfter genannt werden, wenn es um Werte und Haltung geht im Leben. Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass Männer deshalb nicht fair oder ungerecht seien! Es bedeutet für mich viel eher: Ja, natürlich wollen Frauen gewinnen. Mit maximaler Cleverness? Ja klar! Mit Ungerechtigkeit siegen? Nein, das nicht. Bei Männern, unabhängig vom Fussball, ist die Kompetitivität oft hoch gewichtet. Viele Jungs gehen beispielsweise gerne zum Sport, weil sie sich messen möchten.
Und Frauen?
Es konnte gezeigt werden, dass Mädchen beispielsweise vor allem mit Fussball beginnen, weil sie als Gruppe Erfolge feiern und etwas mitgestalten möchten. Aber wissen Sie was? Ich mag Verallgemeinerungen und Schubladendenken im Prinzip überhaupt nicht. Es ist mir mega-wichtig zu sagen, dass es auch ganz viele Männer gibt, die niemals eine Schwalbe versuchen würden, um einen Elfmeter zu schinden. Und es findet ganz langsam ein Umdenken statt.
Wie meinen Sie das?
Ich bin eine riesige Verfechterin des prozessorientierten Arbeitens. Es darf nicht nur um das reine Resultat gehen, sondern vor allem um die Art und Weise, wie man vorgeht. Das hilft nachweislich für die mentale Gesundheit in unserer sich immer schneller drehenden Welt. Vereine wie Bodø/Glimt in Norwegen setzen bei den Männern auch auf dieses Modell, und sie sind erfolgreich.
Als Assistentin im Schweizer Team: Marisa Wunderlin mit Nationaltrainer Nils Nielsen (Keystone)
Beschreiben Sie uns diese Philosophie?
Das füllt ein Buch (lacht). Ich darf momentan viele Referate über Leadership, bei Banken, Spitälern, in ganz unterschiedlichen Bereichen, halten. Auch «Female Leadership» ist mir ein Anliegen. Mir ist es wichtig, dass man die Menschen mitnimmt. Wir definieren gemeinsam die Kultur. Die Kultur definiert unser Verhalten. Unser Verhalten führt zu Ergebnissen. Tönt einfach, oder? Ich breche gerne komplexe Inhalte herunter, um Menschen für Themen begeistern zu können, die mir am Herzen liegen. Das habe ich mir vermutlich als Dozentin in Magglingen angeeignet.
Welche Punkte sind Ihnen besonders wichtig?
Der Teamgedanke und die Werte innerhalb dieses prozessorientierten Ansatzes. Damit dies gelingen kann, hilft ein sogenannter transformationaler Führungsstil. Es gibt auch den transaktionalen Leadership-Ansatz. Für mich ist das aber ein Ansatz der Macht: Ich zahle, du lieferst. Damit kann ich nichts anfangen. Hinter jedem Lohn, mag er noch so abstrus hoch sein wie manchmal im Männerfußball, steckt ein Mensch. Die heutige Zeit ist immer schneller und unsicherer.
Allerdings! Wie sehen Ihre Erkenntnisse aus?
Wenn wir in einem schnelllebigen Geschäft in einer immer unsichereren Zeit vom Gegenüber einfach Resultate einfordern, dann erhöht das erwiesenermaßen das Druckempfinden, und die mentale Gesundheit leidet spätestens, wenn die Resultate mal eine Weile nicht wie gewünscht sind. Deshalb ist es sinnvoller, die Menschen mitzunehmen, es vorzuleben, das Feuer von innen zu entfachen und nicht hierarchisch zu funktionieren. Aber ich weiß: Mein Anspruch an Verbände und Führungspersonen ist vielleicht übertrieben hoch, weil ich mich so stark mit diesen Leadership-Themen auseinandergesetzt habe. Ich darf nicht erwarten, dass sich alle in dieser Tiefe damit beschäftigt haben.
Sind Sie perfektionistisch?
Mal ja, mal nein. Es tut mir jetzt schon leid, was auf Sie zukommt, wenn Sie das Interview nach dem Gegenleseprozess von mir zurückerhalten (lacht).
Sie waren auch ein Jahr Athletiktrainerin im Männerteam des SC Kriens. Welches sind für Sie die wichtigsten Unterschiede bei der Arbeit zwischen Männern und Frauen?
Oh, jetzt driften wir in Klischees ab. Es gibt nicht das männliche oder das weibliche Verhalten. Aber man konnte im Spielsport aufzeigen, dass Frauen ein größeres Bedürfnis haben, involviert zu werden. Sie möchten verstehen, deshalb hinterfragen sie vielleicht am Anfang vieles. Danach sind sie aber selbstständiger. Ich zeichne Ihnen ein etwas überzogenes Bild: Bei einer Torschussübung im Fußball fragen die Frauen, mit welchem Fuß sie schießen sollen, woher die Verteidigerin in dieser Situation kommen würde, ob besser Vollrist oder Innenrist und so weiter, damit sie die Übung am besten machen können. Die Männer kommen hin und schießen einfach mal, bevor sie sich überlegen, was das eigentliche Ziel der Übung ist. Unser aktueller Athletiktrainer beim FC St. Gallen arbeitet ansonsten hauptberuflich mit NLA-Eishockeyspielern zusammen. Er hat mir vor Kurzem gesagt, dass er den Männern beim Langhanteltraining am liebsten 20 Prozent Gewicht wegnehmen und bei den Frauen 20 Prozent drauflegen würde.
Das heißt: Männer überschätzen sich in der Tendenz, Frauen unterschätzen sich?
Das ist ja keine neue Erkenntnis. Die Volleyball-Nationaltrainerin Lauren Bertolacci hat mir mal erzählt, dass sie zudem das Gefühl habe, dass wir bei Frauen als Coaches viel mehr Infos reingeben. Übercoachen wir Frauen vielleicht teilweise, gerade weil sie so gut zuhören und verstehen wollen? Könnten dadurch Kreativität und Vertrauen in eigene Entscheidungen reduziert werden? Ich denke zudem, dass man bei Männern als Coach mehr nur über die Kompetenz kommen kann. Es gibt Trainer, auch in der Super League, die wenig Wert auf Empathie oder zwischenmenschliche Beziehungen legen. Die Spieler müssen einfach liefern. Das würde bei Frauen niemals in dieser Form funktionieren. Wer im Frauensport keine Sozialkompetenz hat, ist meiner Meinung nach als Trainerin oder Trainer chancenlos.
Als Peter Zeidlers Abgang beim Männerteam des FC St. Gallen im Sommer bekannt wurde, machte das «St. Galler Tagblatt» eine Umfrage: Sie wurden unter allen Kandidaten mit 47 Prozent als klare Nummer 1 genannt, wer Zeidlers Nachfolge antreten sollte – vor YB-Meistertrainer Raphael Wicky und vielen weiteren prominenten Trainern. Was sagt uns das?
Ich habe das damals mitbekommen und fand es lustig. Es heißt, dass es in St. Gallen wirklich anders ist als an den meisten anderen Standorten. Aber das war für den Klub und auch für mich kein Thema. Es wäre auch nicht klug gewesen, unsere Vorbereitung auf die neue Saison lief schon, da würde ich doch nicht einfach abhauen. Ich bin seit drei Jahren Cheftrainerin des Frauenteams, wir haben einiges zusammen aufgebaut und wollen die größeren Klubs der Liga herausfordern. Es war früher, zu Peters Zeiten als Headcoach, mal kurz ein Thema gewesen, ob ich im Staff von ihm arbeiten möchte.
Würden Sie es als Chance betrachten, in der Super League bei den Männern zu arbeiten?
Diese Frage, vielleicht auch das Wort «Chance», stört mich sehr. Sie ist unpassend gestellt, es ist der falsche Ansatz. Spannend ist, dass in den Medien selbst dann von einer «Chance» die Rede ist, wenn beispielsweise eine Frau das Angebot erhält, ein Team in der 1. Liga oder im U-18-Bereich zu coachen, und sie vorher bereits ein Frauenteam auf höherer Stufe trainiert hat. Diese oft unbewusst und nicht böswillig so gewählten Worte zeigen, dass es noch eine Weile dauern wird, bis im Fußball ein anderes Denken vorherrscht.
Beim FC St. Gallen (Keystone)
Würden Sie in der Super League arbeiten, könnten Sie doch viel für die Anerkennung der Frauenbewegung im Fußball machen.
Ich höre so oft, dass ich mich irgendwo engagieren soll, damit es besser wird. Mehr als Expertin auftreten, bei den Männern trainieren, in Arbeitsgruppen dabei sein, einen Antrag unterstützen für mehr Geld bei diesem und jenem Projekt. Das heißt ganz und gar nicht, dass ich besonders super bin.
Sondern?
Dass es leider immer noch viel zu wenig Frauen gibt, die solche Aufgaben auch übernehmen könnten. Aber auch, dass wir Frauen erst dann für solche Aufgaben in Betracht ziehen, wenn wir gefühlt sicher sind, dass es gut genug sein wird. Deshalb: Wir müssen dringend etwas tun, damit mehr Frauen ins System kommen! Nicht einfach immer die gleichen drei, vier Frauen für alles fragen. In den letzten 15 Jahren gab es außer mir keine Schweizerin, die in der obersten Liga länger als ein halbes Jahr Cheftrainerin war. Stellen Sie sich das einmal vor. Man muss sich grundlegend die Frage stellen, warum das so ist, und aktiv etwas dafür tun, damit es sich ändert.
Warum ist das so?
Wir bilden kaum Frauen als Trainerin aus. Es sind jetzt schon viel zu wenig, und es wird in Zukunft noch viel schlimmer sein, wenn wir nicht etwas ändern. Es kommen so viele Mädchen in den Fußball, aber wir haben zu wenig Trainerinnen. Sehen Sie, das ist genau so ein Punkt, den ich vorher ansprach: Das Problem ist längst erkannt, aber es wird debattiert und geredet und wieder diskutiert, und es sprechen Leute mit, die überhaupt keine Ahnung vom Frauenfußball haben. Dabei ist die Sache klar: Man muss Zeit, Geld und Ressourcen investieren, offen sein für Inputs, auch bei Verbänden Entscheidungskompetenzen an Menschen aus dem Frauenfußball abgeben. Und man muss es vor allem wirklich wollen!
Geben Sie uns ein Beispiel.
Kürzlich haben Fränzi Schild, die Leiterin des Regionalverbands Bern-Jura, und ich einen Antrag beim Lab 7x1 des BASPO eingereicht und dort eine große Summe für die Trainerinnenthematik im Frauenfußball lösen können. Damit können wir bei den Regionalverbänden in der Ostschweiz und in Bern einiges bewirken. Dieses Vorgehen und ähnliche weitere habe ich dem SFV über mehrere Jahre immer wieder vorgeschlagen, aber Ideen und Konzepte des kleinen Frauenfußballs gehen im Getöse des großen Männerfußballs unter, wenn die Entscheidungsträger nicht die Bedürfnisse der Frauen im Sport kennen.
Fabian Ruch glaubt, ebenfalls über viel Energie zu verfügen, den Fussball zu lieben und gerne lustvoll zu debattieren. Die inspirierenden Gespräche mit Marisa Wunderlin haben ihm neue Horizonte eröffnet. Der Gegenleseprozess war genauso intensiv, wie Marisa angekündigt hatte – und das zeigt, wie leidenschaftlich und akribisch sie arbeitet. Er denkt jedenfalls, es wäre eine grosse Chance für den Männerfussball, wenn sich Marisa dazu entschliessen würde, im Männerfussball zu arbeiten.
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