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«So, wie Fussball sein sollte»

Kabarettist Bänz Friedli ist glühender Frauenfussballfan. Er erklärt im verbalen Schlagabtausch mit SPORTLERIN-Redaktionsleiter Fabian Ruch ausführlich, leidenschaftlich und humorvoll, was der bessere Fussball ist – und warum. Es geht um grausliche Geldgeber und Homophobie, um Neymar und andere Macker, um Solidarität, Reife und Anstand. Und darum, dass Fussballerinnen mehr zu bieten haben als Fussballer.


Fabian Ruch im Gespräch mit Bänz Friedli


Friedli vs Ruch

Die Idee war bestechend: Bänz Friedli, bekannter Autor und Kabarettist sowie begnadeter Schreiber und Sprachkünstler, soll einen Text über die Faszination Frauenfussball verfassen.

Schliesslich ist der Berner mit Wohnsitz in Bern-Ost seit langer Zeit ein leidenschaftlicher Anhänger des weiblichen Fussballs.

Beim Treffen im Starbucks am Hauptbahnhof Zürich entwickelt sich eine muntere Debatte, zumal der SPORTLERIN-Redaktionsleiter seit bald 25 Jahren über Männerfussball schreibt und seit über 30 Jahren ein Fan der Sportart ist – allerdings jener der Männer, wie so viele Männer halt. Es gab und gibt viele persönliche Helden. Von Zico und Socrates über Ronaldo (den richtigen) und David Ginola bis zu Ronaldo (den portugiesischen) sowie Neymar.

Und so entsteht ein feuriges Streitgespräch – sehr ernst, gewiss, aber auch augenzwinkernd. Amüsant, kurzweilig und lehrreich ist der Schlagabtausch mit dem Frauenfussball-Verfechter ohnehin.

Das Interesse von Fabian Ruch ist nicht nur wegen Friedlis ansteckender Begeisterung deutlich gestiegen. Man muss ja nicht gleich wie er die Rangliste der Frauen-Premier-League jederzeit auswendig kennen.



Bänz Friedli, auf der neuen CD des Satire-Quartetts «Die Schwalbenkönige» sprechen Sie vom Frauenfussball als «ds bessere Schutte». Ist das Ihr Ernst?

Eigentlich meine ich alles ernst, was ich als Komödiant sage. Humor ist für mich eine ernste Angelegenheit – und Satire der Versuch, der Wahrheit möglichst nahezukommen. Aber schon der Begriff «Frauenfussball» ist im Grunde falsch, darin liegt bereits die ganze Verächtlichkeit. Niemand spricht einschränkend von «Frauentennis», «Frauenskisport» und so weiter. Es ist ja keine andere Sportart! Aber, ja: Wenn Frauen spielen, ist es durchaus der bessere Fussball.


Technisch, taktisch, tempomässig? Das können Sie nicht ernst meinen.

Nein, ideell.


Wie kommen Sie darauf?

Wie lange haben Sie Zeit?


Nur zu!

Alles, was am Männerfussball so unerträglich geworden ist, fehlt im Fussball der Frauen fast gänzlich: das Reklamieren, die Mätzchen, das Gemotze, die Fouls, die Schwalben, die horrenden Transfersummen, die grauslichen Geldgeber aus Fernost, die absurden Gehälter … Noch nie, wirklich nie, gab es an einem Fussballspiel von Frauen Ausschreitungen. Null Hooliganismus, null Gewalt. Letzten Sommer besuchte ich an der WM in Frankreich mehrere Spiele. Stellen Sie sich vor, der «Parc des Princes» in Paris ist ausverkauft, und zur Aufsicht bedarf es eines einzigen Polizisten. Es war so friedlich! So, wie Fussball sein sollte.


Liegt diese Friedlichkeit nicht einfach an der mangelnden Beachtung? Am mangelnden Stellenwert?

Nein. Sie liegt, zuallererst, an den Spielerinnen selbst. Das sind einfach die gereifteren Persönlichkeiten, vom wahren Leben nicht so entfremdet wie die überbezahlten tätowierten Bubis im Männerfussball. Jede Frau, die auf höchstem Niveau Fussball spielt, hat einen Beruf erlernt, sie studiert nebenher oder geht sogar einem Job nach: Sie hat einen Fuss im «richtigen Leben». Die langjährige Schweizer Nationalspielerin Martina Moser hat es mal sehr hübsch und lakonisch gesagt: «Im Schnitt sy mir äuä scho chli die Schlöiere.» Mit jeder einzelnen Schweizer Nationalspielerin würde ich lieber einen Abend lang diskutieren als mit den Renato Steffens und Haris Seferovics. Das sind gescheite, geerdete Frauen.


Aber auch diese Bodenhaftung würde doch abnehmen, je besser die Frauen im Fussball verdienen. Geld würde auch sie korrumpieren.

Nein! Just zwei der bestbezahlten Fussballerinnen der Welt, die dank ihrem Sport tatsächlich Millionen verdienen, gehören zu den engagiertesten Aktivistinnen: die US-Amerikanerinnen Megan Rapinoe und Ali Krieger. Wie sie sich als Bürgerrechtlerinnen und Kämpferinnen gegen Rassismus, Homophobie und Diskriminierung jeder Art ins Zeug legen – so etwas erleben wir zurzeit von keinem männlichen Star. Rapinoe gehörte stets zu Donald Trumps profiliertesten Kritikerinnen. Und sie organisiert in ihrer Freizeit Fussballcamps für Mädchen.


Sind das nicht einfach Ausnahmefiguren, wie es sie bei den Männern auch gibt?

Im Gegenteil. Es ist sogar die Regel: Je erfolgreicher eine Spielerin war, desto mehr engagiert sie sich später gesellschaftspolitisch. Die beste Spielerin der Geschichte, Mia Hamm, rief nach der Karriere eine Stiftung für Knochenmarktransplantation ins Leben. Abby Wambach gründete ein Berufsnetzwerk für Frauen und hält feministische Vorträge: Je reicher sie durch den Fussball geworden sind, desto mehr geben sie der Gesellschaft zurück.


Die Amerikanerinnen können sich das leisten. In den USA ist Frauenfussball halt populär.

Die Beispiele sind auch in Europa zahlreich. Die dunkelhäutige Britin Eniola Aluko verliess Juventus Turin nach nur einem halben Jahr – aus Protest gegen den alltäglichen Rassismus, den sie in Italien erlebt hatte. Die Däninnen streikten für bessere Entschädigungen und liessen dafür die WM-Teilnahme sausen. Und als die englische Frauenliga nach dem Lockdown den Betrieb wieder aufnehmen wollte, sagte Lia Wälti, die Schweizerin bei Arsenal, öffentlich, man würde die teuren Corona-Tests besser für Bedürftige verwenden, es gebe Wichtigeres als Fussball. Später führte sie als Captain des Schweizer Nationalteams in Thun den Protest ihrer Equipe an: Geschlossen knieten sie zum Zeichen ihrer Solidarität mit «Black Lives Matter» nieder.


Woher rührt denn eigentlich Ihre Begeisterung für Frauenfussball?

Vielleicht daher, dass es bei den Frauen noch um etwas geht. Weil es noch gilt, um Gleichberechtigung zu ringen. Und weil er die saubere, anständige, faire und unverdorbene Alternative zum Fussballbusiness der Männer ist.


Und wie wurden Sie zu solch einem glühenden Fan?

Zufällig war ich während der WM-Endrunden 1995 und 1999 in den USA. Dort ist Fussball primär ein Frauensport, die Unterscheidung wird sogar umgekehrt gemacht: Soccer bedeutet Frauenfussball. Wer die Männer meint, muss «Men’s soccer» sagen. Während den Olympischen Spielen 2004 nahm es mir dann vollends den Ärmel rein, danach ersteigerte ich das Trikot, das Mia Hamm im Halbfinal getragen hatte. Als ich es ihr später erzählte, war es ihr fast peinlich: «Oh, ich hoffe, Sie haben nicht zu viel dafür bezahlt!»


Wie viel haben Sie bezahlt?

Keine Ahnung mehr. Vielleicht 200 Dollar? Es war es mir wert.


Dann waren Sie zunächst Fan des US-Teams?

Ja. Bis ein Neffe von mir eine Schweizer Nationalspielerin heiratete. Da begann ich auch Spiele in Bern, Biel, Schlieren und Zürich zu besuchen. Heute reise ich der Frauennati überallhin nach. Das Business rund um den Männerfussball verdriesst mich zunehmend. Umso leidenschaftlicher verfolge ich die Frauen.


Das kann ich Ihnen fast nicht glauben. Denn die Qualität der Spiele ist schon recht unterschiedlich…

Moment! Wie viele Frauenfussballspiele haben Sie schon gesehen?


Noch kein ganzes, ich werde das ganz bestimmt bald nachholen, zumal mich beispielsweise die Schweizer Auswahl wirklich stark zu interessieren beginnt. Und an der WM 2019 habe ich reingezappt…

Und absolut mitreissenden Sport gesehen, stimmts?


Die Endphase des Halbfinals USA - England war schon hochstehend, zugegeben. Aber das war eine WM. In der Schweizer Liga sieht die Realität vermutlich anders aus.

Na und? Auch bei den Männern gibt es öde und schlechte Spiele. Und man stellt nicht gleich den ganzen Sport infrage.


Schauen Sie gar keinen Männerfussball mehr?

Doch, ich spiele auch noch immer selbst. Aber ich schaue lieber den Frauen zu. Da steht eine wieder auf, wenn sie hart angegangen wurde. Das Getue bei den Männern ist oft furchtbar. Nur schon dieser Neymar …! Wie er sich im Champions-League-Final und in anderen Begegnungen am Boden wälzte, als wolle er sterben – dabei hatte ihn der Gegenspieler nicht einmal berührt.


Halt! Auf Neymar lasse ich gar nichts kommen! Neymar ist pure Kunst, er verkörpert Spielfreude, Talent, Ballfertigkeit, er ist intuitiv, dribbelfreudig, unberechenbar. Wir dürfen uns alle freuen, eine solche überragende Begabung als Zeitzeugen erleben zu können. Wer Neymar nicht gerne beim Kicken zuschaut, hat den Fussball nie geliebt.

Hoppla, da bin nun wiederum ich an einen Fan geraten! Ungefähr so würde ich über Megan Rapinoe reden. Die sich übrigens nie am Boden wälzt. Begabung hin oder her, für mich zeigt sich gerade an Neymar, wie verdorben der Männerfussball ist. 2017 verdiente der Brasilianer allein mehr als alle 1700 Profi-Spielerinnen der Welt zusammen. Das ist nicht mal mehr absurd. Das ist nur noch lächerlich.


Das nennt sich Marktwirtschaft. Natürlich sind gewisse Löhne obszön, aber soll Neymar das Geld ablehnen, wenn er es erhält? Und, nochmal, jetzt wirklich ernsthaft: Punkto Intensität, Technik und Tempo lassen sich Frauenspiele verständlicherweise nicht mit denen der Männer vergleichen – und das tun halt leider viele Männer automatisch!

Die Vergleiche sind ohnehin albern. Man sagt ja auch nicht, Mujinga Kambundji renne ein bisschen weniger schnell als die Männer. Nur im Fussball wird die Einschränkung immer gemacht. Es ist offenbar die letzte Männerbastion, wo die grossen Buben noch unter sich sein wollen.


Weshalb sind eigentlich so viele Spielerinnen lesbisch?

Das ist, erstens, ein Klischee. Zweitens geht der Frauenfussball mit verschiedenen sexuellen Ausrichtungen vorbildlich locker um. Wohingegen sich schwule Fussballer noch immer verstecken müssen, ein Jammer im Jahr 2020!


Es ist wirklich traurig, gibt es noch immer keine aktiven Fussballer, die sich geoutet haben. Aber trifft das Klischee von den lesbischen Fussballerinnen denn nicht oft zu?

Es trifft immer weniger zu. Und wenn, dann stärkt es doch die Persönlichkeit einer jungen Frau, wenn sie den Prozess eines Outings durchgemacht hat. Sie ist reifer und selbstbewusster als andere. Lara Dickenmann, Megan Rapinoe, die Dänin Pernille Harder – Persönlichkeiten, die wissen, wer sie sind und was sie wollen!


Warum zieht Fussball Lesben an?

Vielleicht, weil diese Mädchen und Frauen nicht einem Schönheits- und Körperideal aus Männersicht entsprechen wollen. Mag sein, dass sie sich für Fussball statt Turnen, Eiskunstlauf oder Hürdensprint entscheiden, weil sie lieber taff als grazil sein möchten. Aber das müssen Sie die Frauen selber fragen.


Und was glauben Sie, warum gibt es 2020 noch keine Trainerin in einer höchsten Liga im europäischen Männerfussball?

Es gibt sie nicht einmal im Frauenfussball! Die Schweizer Super League zählt momentan null weibliche Trainerinnen, und in der Frauen-Bundesliga ist die Schweizerin Nora Häuptle als einzige Frau Chefcoach, beim SC Sand. Aber es mangelt in allen Bereichen an Gleichstellung – warum sollte es just im Macho-Business Fussball anders sein?


In der NBA wird Becky Hammon, Assistentin der San Antonio Spurs, tatsächlich zugetraut, bald erste Cheftrainerin in der Basketball-Liga NBA zu sein. Warum geht das in den USA schneller, während es im Fussball vermutlich noch Jahrzehnte dauert, bis eine Frau so eine Chance bei den Männern in einem Topklub erhält?

Amerika ist uns halt in vielen Belangen der Gleichstellung voraus. Und eher wird eine Frau amerikanische Präsidentin, als dass eine Frau ein europäisches Top-Fussballteam von Männern trainiert.


Würde eine Frau in der Macho-Welt Fussball überhaupt als Trainerin akzeptiert?

Jetzt wirds kompliziert. Trainerinnen wie die Winterthurerin Adrienne Krysl sind, glaube ich, den Männern punkto taktischem Gespür, psychologischer Führungsqualitäten, Empathie, Engagement und Verständnis des zeitgemässen Fussballs weit voraus … Und weil sie früh lernen mussten, sich in einem rauen Umfeld durchzusetzen, sind sie auch mediengewandt. Oder nehmen Sie die Assistenztrainerin der Frauennati, Marisa Wunderlin. Eine gescheitere und differenziertere Gesprächspartnerin werden Sie im Fussball kaum finden. Aber …


… Entschuldigung, aber ich stelle mir nur gerade vor, wie Neymar, Cristiano Ronaldo, Paul Pogba oder wer auch immer taktische Anweisungen einer Frau an der Seitenlinie entgegennimmt. Es ist ein schiefes Bild.

Voilà. Im Männerfussball ist ja ein anderer Menschentyp zugange … Die Herren, die Sie gerade aufgezählt haben, hätten vermutlich tatsächlich Mühe mit einem weiblichen Coach. Sie wurden in einer Mackerwelt grossgezogen. Und wenn wir Martina Moser glauben und Fussballerinnen «im Schnitt chli di Schlöiere» sind, ist Hauruck-Psychologie à la Uli Forte bei den Männern möglicherweise mehr gefragt.


Also doch keine Frauen im Männerfussball?

Doch, es hat auch schon funktioniert. Die Französin Corinne Diacre trainierte, ehe sie Nationaltrainerin der Frauen wurde, erfolgreich die Männer des Zweitligisten Clermont-Ferrand. Auch in Italien und Peru haben schon Frauen Profiteams gecoacht. Nur gilt es dann, das bekam auch Diacre in Clermont-Ferrand zu spüren, dem enormen Druck und Interesse der Medien standzuhalten. Sofort zutrauen würde ich dies der deutschen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Sie könnte auch Barcelona oder Bayern trainieren. Aber die will zuerst noch mit dem Frauen-Nationalteam Titel holen.


Andererseits wurde Florence Schelling nur SCB-Sportchefin, weil sie eine Frau ist. Möglicherweise profitieren die Frauen bei solchen Jobs in Zukunft sogar von ihrem Geschlecht.

Das werde ich nicht mehr erleben. Bis auf weiteres muss eine Frau in ihrem Metier doppelt so gut wie die Männer sein, um sich durchzusetzen. Dass Frau Schelling den Job nur bekommen hat, weil sie eine Frau ist, sagen Sie – aber ihre männlichen Vorgänger hatten ja zuletzt nicht brilliert. Der SCB hätte gegen den Abstieg gespielt, wäre die Saison nicht abgebrochen worden. Ich behaupte mal: Das wird unter ihr besser.


Immerhin bekommt sie offenbar den gleichen Lohn wie ihr Vorgänger Alex Chatelain. Sollen und werden die Frauen dereinst im Frauenfussball auch so viel verdienen wie die Männer, was ja total unrealistisch scheint?

Das ist gar nicht das Ziel, die Saläre der Männer sind ohnehin überrissen. Wichtiger sind gleiche Trainingsbedingungen, freie Plätze, Zugang zu Physio und Regeneration. Dass die Frauen ihren Sport überhaupt professionell ausüben könnten! Und gleiche Aufmerksamkeit erhielten.


Lässt sich die denn erzwingen? Wenn die Leute nun mal lieber Männerfussball schauen!

Sie haben bisher bloss Männerfussball zu sehen bekommen. Die Medien sind aber auch in der Verantwortung. Wenn sie vermehrt berichten, generiert dies zusätzliches Interesse.


Gucke ich Champions League oder die Topligen der Männer, weiss ich, was mich erwartet: meistens hohes Niveau, ausverkaufte Stadien, viele grosse Spiele, Weltklassefussballer wie Neymar im Einsatz. Bei den Frauen ist es halt schwieriger, weil man die Ligen nicht verfolgt, die Stimmung eher trist ist und die Spielerinnen unbekannt sind.

Ansichtssache. Ich zum Beispiel kann Ihnen die Premier-League-Tabelle der Frauen besser aufsagen als diejenige der Männer. Und ich verfolge Begegnungen in den grossen Ligen wie England, Deutschland, USA, aber auch jene in der Schweiz. Online finden sich genügend Möglichkeiten, um diese Spiele oder zumindest die Höhepunkte zu sehen. Und ich will wissen, wie es den zahlreichen Schweizerinnen im Ausland ergeht, nicht nur jenen in England: Viola Calligaris bei Levante, Seraina Friedli in San Gimignano, Ramona Bachmann bei PSG, Ana Maria Crnogorčević in Barcelona.


Das wertet dann aber wie bei den Männern die Schweizer Liga massiv ab, wenn die besten Fussballerinnen alle ins Ausland gehen …

Stimmt. Das ist ganz ähnlich wie bei den Männern. Dass allein beim englischen Leader Arsenal drei Schweizerinnen spielen, zeigt zwar, wie gut die Ausbildung bei uns ist. Aber in der Schweiz gibt es für Fussballerinnen – und dies ist dann doch ein Unterschied zu den männlichen Profis – rein gar nichts zu verdienen; die Women’s Super League muss dringend aufgewertet werden. Da waren es sicher wichtige Schritte, dass es mit der AXA nun einen Namenssponsor gibt und neu auch einen Vertrag mit SRF.


Aber will denn jemand Frauenfussball regelmässig am TV sehen?

SRF hat im Sommer endlich begonnen, Spiele der höchsten Schweizer Liga zu übertragen, und es schauen jeweils bis zu 170 000 Menschen zu. Man hätte noch ewig warten und behaupten können, das wolle doch niemand sehen. Zum Glück hat man sich für den anderen Weg entschieden, prompt stösst man auf wachsendes Interesse. Und weil diese Partien jeweils in den grossen Stadien bei besten Bedingungen ausgetragen werden, sieht man endlich, wie attraktiv der Frauenfussball ist – natürlich sieht es besser aus, wenn die YB-Frauen im Wankdorf antreten, als wenn sie auf dem Sportplatz Wyler spielen müssen.


Bänz Friedli ist Fan und Fürsprecher des Frauenfussballs. Sein Kinderbuch «Machs wie Abby, Sascha!» handelt von einem Fussball spielenden Mädchen, auf der CD «Dritti Halbzyt» der «Schwalbenkönige» machen er und Wolfgang Bortlik sich für den Frauenfussball stark. Friedli ist aber auch Co-Autor des «YB-Meisterbuchs» (2018) und des «YB-Schatzkästleins» zum jüngsten Titel-Hattrick. Zurzeit tourt er mit seinem vierten Programm «Was würde Elvis sagen?». www.baenzfriedli.ch

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